6. November 2015
Seit Januar 2013 leistet die Jugendarbeit Oberes Rheintal in allen Gemeinden des Oberen Rheintals flächendeckend Schulsozialarbeit (SSA). Ziel der „Sozialen Arbeit im Rahmen der Schule“ ist, Kinder und Jugendliche im Prozess des Aufwachsens zu begleiten und sie bei ihrer Lebensbewältigung zu unterstützen. Auch im letzten Schuljahr wirbelte das Team an verschiedensten Fronten und bewirkte viel Positives. Die SSA ist neutral, vertraulich, freiwillig und dank der Finanzierung durch die politischen Gemeinden für alle Schulbeteiligten kostenlos.
Warum Schulsozialarbeit?
Die Lebensbedingungen unserer Kinder und ihr Heranwachsen verändern sich laufend. Die Individualisierung der Gesellschaft und die Vielfalt von Lebensläufen lösen traditionelle Bindungen mehr und mehr auf. Die Konsequenzen für die Kinder und Jugendlichen sind offensichtlich: Medien und Peergroups (Gleichaltrigengruppen) gewinnen gegenüber Familie und Schule vermehrt an Gewicht. Zudem sind Schülerinnen und Schüler heute vielfältigen Herausforderungen und Drucksituationen ausgesetzt und nicht wenige damit überfordert. Das Ziel der Schulsozialarbeit ist es, die Kompetenz der Heranwachsenden zur Lösung ihrer sozialen und persönlichen Probleme zu fördern und ihre Perspektiven zu verbessern. Zudem stehen die Fachleute auch Lehrpersonen und Eltern beratend zur Seite, mit dem Ziel, zu vermitteln und Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern.

Zahlen und Fakten
Im letzten Schuljahr bearbeiteten die 4 SSA Fachfrauen vom Kindergarten bis zur 3. Oberstufe 187 längerfristige Fallgeschichten. Thematisch betrachtet sind viele Ratsuchende (dies können Kinder, Jugendliche, Eltern oder Lehrpersonen sein) in Konflikte involviert, welche sie mit Hilfe der Schulsozialarbeit lösen konnten. Ausserdem leistete das Team 10 Notfalleinsätze (z.B. Gewaltvorfall, Schulabstinenz, Todesfall) und betreute und unterstützte die Involvierten. Das SSA-Team gestaltete in Klassen insgesamt 307 Lektionen (+28% gegenüber dem Vorjahr) zu Themen wie: Umgang miteinander / Klassenklima, Grenzen setzen bis Mobbing und Aufklärungslektionen an den Oberstufen. Im Projektbereich waren Begleitungen der 2 Schülerparlamente / des Schülerrats, die Mädchentage und Elternbildungsveranstaltungen Schwerpunkte. Daneben standen zahlreiche Vorstellungsrunden, Elternabende, Mitwirkungen in Arbeitsgruppen und Klassenbegleitungen auf dem reichbefrachteten Programm. Die vorhandenen Pensen sind gemäss Stellenleiter Ruedi Gasser voll ausgelastet, was zu Wartezeiten führen kann.

SSA bietet „offene Ohren“
Die Kurzevaluation mit den involvierten Schulleitungen zeigte auf, dass die Schulsozialarbeit als unterstützend und hilfreich wahrgenommen wird. Das Angebot wird als neutrale und unbürokratische Anlaufstelle für alle Schulbeteiligten sehr geschätzt. Die Schulsozialarbeiterinnen freuen sich auf die Kontaktaufnahme und bieten „offene Ohren“ für Fragen, Anliegen, Ideen und bei herausfordernden Situationen. Weitere Infos und Kontaktdaten: www.jugend-or.ch
Schulsozialarbeit - Team
SSA Quartett: Marion Heeb (OSReMa), Regula Ledergerber (Primar Altstätten bis Rebstein), Ruth Zai (Primar Rüthi bis Hinterforst) und Julia Bollag (Oberstufen Altstätten, Oberriet und Montlingen)