Médaille d'eau für die ARA Altstätten

21. September 2018
Altstätten – Die besten 23 unter den rund 750 Kläranlagen in unserem Land wurden mit der „Médaille d’eau“ ausgezeichnet. Gleich fünf Kläranlagen aus dem Kanton St. Gallen räumten die Energie-Auszeichnung ab, darunter auch die ARA Altstätten.

Was bei den Schauspielern der Oscar ist, ist bei den Kläranlagen in der Schweiz die "Médaille d'eau". Nur alle fünf Jahre wird die Auszeichnung für besonders energieeffiziente Kläranlagen vom Verein InfraWatt und vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA verliehen. Am 20. September 2018 fand die Vergabe zum vierten Mal im Kursaal in Bern statt, überreicht wurde die "Médaille d'eau" von den Präsidenten der beiden Verbände, Ständerat Filippo Lombardi (InfraWatt) und Heinz Habegger (VSA). Für die Auszeichnung müssen die strengen Energierichtwerte von Bund und dem VSA erfüllt werden, was nur mit der ständigen Realisierung von umfassenden Massnahmen möglich ist.

Die Gewinner der „Medaille d’eau“ aus dem Kanton St. Gallen sind: ARA Altenrhein, ARA Altstätten, ARA Morgental Steinach, Abwasserwerk Rosenbergsau Au und die ARA Seez Flums.

Die ARA Flums-Seez erhielt zusätzlich noch den Innovationspreis. Die Jury hat die Zielsetzung der Energieautarkie, das umfassende Paket von technischen Massnahmen und die fortlaufende Schulung des Personals besonders beeindruckt und empfiehlt dieses gesamtheitliche Vorgehen allen Kläranlagen in der Schweiz zur Nachahmung. Konkret wird mit dem Umbau der Belebtschlammanlage auf ein Hybrid-Wirbelbett-Verfahren ein sehr tiefer spezifischer Stromverbrauch erreicht und die eigene Stromproduktion wird mit einem modernen Blockheizkraftwerk weiter gesteigert. Nun ist auch noch eine neuartige Solaranlage mit einem Faltdach über den Becken geplant.

Damit handeln die fünf prämierten ARA ganz im Sinne des Energiekonzepts des Kantons St. Gallen. Insgesamt haben die 42 ARA im Kanton in den letzten zehn Jahren die Stromproduktion fast verdoppelt und den Stromverbrauch um einen Zehntel gesenkt und damit zu den Zielen des Konzeptes beigetragen. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass der Kanton Kläranlagen dabei unterstützt und auch Wärmeverbünde oder Solaranlagen fördert.

"Diese Unterstützung ist uns umso wichtiger, da der Ausbau der Elimination von Mikroverunreinigungen bei zehn St. Galler ARA zusätzliche Energie benötigt und dieser Mehrverbrauch durch weitere Energiemassnahmen in anderen Bereichen der Kläranlage kompensiert werden soll," erläutert Michael Eugster, Leiter des Amtes für Wasser und Energie (AWE).