4. April 2013
Das Hallenbad Altstätten ist rund 40 Jahre alt und bedarf einer umfassenden energetischen und technischen Erneuerung. Nach Auswertung der 404 Stellungnahmen aus Altstätten und der Region legte der Rat die Strategie für weitere Abklärungen und drei denkbare bauliche Optionen fest.
Anfang November 2012 unterbreitete der Stadtrat der Bevölkerung einen Vernehmlassungsbericht zum Hallenbad GESA mit den Varianten Neubau für 17,5 Mio. Franken inklusive Wellness, Sauna, Fitness durch partnerschaftliche Lösung (PPP = Public Private Partnership), Sanierung bestehendes Hallenbad und Erweiterung für 10 Mio. Franken oder Stilllegung Hallenbad mit Franken 600‘000.

Ergebnisse
Der Vernehmlassungsbericht löste grosse Resonanz aus. Von den 404 Beteiligten haben deren 201 einen Kommentar abgegeben. Einen Neubau wünschen 234 Teilnehmende, wovon 28 aus der Region und 206 mit Wohnsitz in Altstätten. Die Sanierung sehen insgesamt 43 als beste Lösung, 5 aus der Region und 38 aus Altstätten. Für die Stilllegung setzen sich 88 ein, wovon 2 aus der Region und 86 aus Altstätten. 39 Teilnehmende bevorzugen andere Lösungen oder machten Aussagen zu verschiedenen Varianten (Variante 4).

Für 78 % aller Vernehmlassungsteilnehmenden der Varianten 1, 2 und 4 muss das Hallenbad erhalten bleiben, wobei eine Steuererhöhung wegen der Investitionen als sehr problematisch betrachtet wird. Die Finanzen werden grundsätzlich als sehr wichtig beurteilt. Baulich stehen ein Hallenbad für Schulschwimmen und Familien im Vordergrund. Allfällige Zusatzangebote wie Wellness, Sauna oder Fitness sollten möglichst privatrechtlich finanziert und betrieben werden. Grosse Vorbehalte und teilweise auch ein Verzicht werden in Bezug auf die vorgestellte PPP-Lösung (Public Private Partnership) geäussert. Wichtig erscheint einem Grossteil, das Schulschwimmen zu erhalten. Die Region ist aber in das Projekt einzubinden.

Nur 11 % der Vernehmlassungsteilnehmenden votieren für eine Sanierung. Sie glauben aber, dass eine günstigere Sanierung möglich wäre. Auf Zusatzangebote wollen auch sie verzichten, das Schulschwimmen aber erhalten und die Region einbinden.

Für 22 % der Vernehmlassungsteilnehmenden ist die Stilllegung, vor allem aus finanzpolitischen Überlegungen, die beste Lösung.

Rund 9 % der Vernehmlassungsteilnehmenden machten Aussagen zu verschiedenen Varianten oder sprachen sich für neue Lösungen aus. Auch hier stehen finanzpolitische Überlegungen betreffend dem zukünftigen Steuerfuss im Vordergrund. Trotzdem besteht der Wunsch nach einem Hallenbad. Auf Wellness, Sauna, Fitness und PPP-Lösung ist ihrer Meinung nach zu verzichten. Das Schulschwimmen ist aber zu erhalten.

Entscheide
Gestützt auf das klare und eindeutige Ergebnis der Vernehmlassung hat der Stadtrat Anfang März 2013 wichtige Strategieentscheide vorgenommen. Das Bedürfnis für einen Hallenbad-Neubau begründet sich als Schul-, Familien- sowie Freizeit- und Sportbad. Die Notwendigkeit ist aus energetischen und technischen Gründen ausgewiesen. Zudem fehlt für Schulen Wasserfläche in anderen Hallenbädern der Region.

Der Stadtrat erachtet einen Hallenbad-Neubau mit Angeboten für Schulen, Familien und Freizeit / Sport als notwendig. Dieser wird modulartig aufgebaut. Das Grundangebot beinhaltet ein kleines, schlankes Bad für Schulschwimmen mit einem Schwimmbecken und 5 Bahnen sowie einem Nichtschwimmerbecken. Damit kann das Hauptziel, das Schulschwimmen sicher zu stellen, erreicht werden.

Die Erweiterungsoption 1 ist für Familien vorgesehen und sieht zusätzlich ein Kleinkinderbecken, eine Rutschbahn im Hallenbad und eine Kaffeebar vor .Erweiterungsoption 2 beinhaltet ein Zusatzangebot mit Wellness, Sauna, Fitness, Solebad und/oder Whirlpool. Mit diesen Zusatzangeboten sollen die Betriebskosten des Grundangebots optimiert werden. Der Betrieb des Grundangebots und der Erweiterungsoption 1 liegt auf jeden Fall bei der Stadt Altstätten. Die Erweiterungsoption 2 kann durch die Stadt Altstätten oder einen privaten Anbieter erstellt und betrieben werden.

Die Kosten einer Sanierung oder Stilllegung sind bekannt.

Auf die vom Stadtrat für einen Neubau (Variante 1) erörterte partnerschaftliche PPP-Lösung wird verzichtet. Die Stadt betreibt somit auch in Zukunft das Hallenbad selbst.

Weiteres Vorgehen
Für das vom Stadtrat festgelegte Grundangebot „Schulschwimmen“, die Erweiterungsoption 1 „Familien“ und die Erweiterungsoption 2 „Freizeit / Sport“ werden die Anlagekosten der Investitionen, die Betriebskosten und die finanziellen Auswirkungen für die Stadt berechnet.

Ein weiterer Strategieentscheid 2 des Stadtrats ist im Herbst 2013 geplant. Dann erfolgt der Stadtratsentscheid über die Projektvariante als Basis für die Gespräche mit der Region.

Gespräche mit den Schulen und den Gemeinden der Region stehen nach dem Strategieentscheid 2 des Stadtrats ab Herbst 2013 an. Resultate dieser Abklärungen werden bis Frühjahr 2014 erwartet und sind Basis für den Strategieentscheid 3 des Stadtrats, mit welchem Projekt der Bevölkerung ein Projektierungskredit unterbreitet wird.

An der Bürgerversammlung vom 15. Mai 2013 wird für dieses Projekt von einem Kreditantrag abgesehen. Vorerst sind die weiteren Abklärungen und Gespräche zu führen. Ein allfälliger Projektierungskredit wird frühestens im Frühjahr 2014 unterbreitet.

Für die Abklärungen Zukunft Hallenbad GESA sind bisher Verpflichtungskredite von Fr. 225‘000 genehmigt worden. Zurzeit sind Fr. 190‘000 beansprucht. Die weiteren Abklärungen bis zum Strategieentscheid 3 des Stadtrats im Frühjahr 2014 haben im Rahmen dieses Kredites zu erfolgen.

Über die Ergebnisse der Vernehmlassung, die Strategieentscheide des Stadtrats und das weitere Vorgehen wurde ein Kurzbericht erarbeitet. Sämtliche Vernehmlassungsteilnehmenden haben den Kurzbericht erhalten. Er kann auf der Homepage der Stadt Altstätten, www.altstaetten.ch unter „Aktuelles“ abgerufen werden.

Zugehörige Objekte

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Kurzbericht Vernehmlassung Strategientscheid 1 - Hallenbad Gesa Download 0 Kurzbericht Vernehmlassung Strategientscheid 1 - Hallenbad Gesa