Baumschneidekurs war gut besucht
Die drei Fachleute verstanden es ausgezeichnet, den Interessierten auf anschauliche Art die Schneid- und Pflegearbeiten am Gehölze schmackhaft zu machen. Man komme nicht drum herum, sich mit den Gesetzmässigkeiten, z.B. von Obstbäumen vertraut zu machen, bevor man einfach loslege, um so auch einen langfristigen Erfolg und Ertrag sicherstellen zu können. Es sei wichtig, bei jungen Hochstämmen, zuerst einmal die Leitäste zu bestimmen. Sie müssen kräftig sein und den „richtigen“ Abstand vom Boden haben, damit Mäharbeiten in einigermassen aufrechter Haltung ausgeführt werden können.
Wenn wir als Mensch kränkeln, erzählte uns Florian Vetsch, sind wir nicht mehr so leistungsfähig und produktiv. Genauso ist es auch mit den Bäumen. Ein Fruchtbaum zeigt dies in Form von kleineren Früchten. Grundsätzlich ist es wichtig, nicht irgendwie und irgendwo herum zu schneiden, sondern mit wenigen, aber gezielten Schnitten. Immer von Ast zu Ast und jeweils von aussen nach innen.
Peter Eugster informierte uns, dass es immer wieder mal vorkommt, dass eine Mäuseplage auftreten kann und die gefrässigen Tierchen sich an die Wurzeln von Jungbäumen ranmachen und nachhaltig schädigen. Darum sei die Förderung von Nützlingen wichtig (natürliche Feinde der Wühlmäuse), welche das ökologische Gleichgewicht wiederherstellen. Eine auf seinem Bauernbetrieb beheimatete Turmfalkenfamilie fliege jeweils ausgiebig auf Mäusejagd. Bis die Jungvögel ausgeflogen seien, verzehre diese Familie sage und schreibe über 5000 Mäuse. Eine Katze wäre zu solch einer Arbeitsleistung niemals in der Lage.
Es war wiederum ein sehr interessanter Nachmittag in Lüchingen. So mancher Teilnehmer wird sich wohl in den nächsten Tagen und Wochen mit einem geschärften Blick seinen Garten anschauen und seine Pflanzen mit präzisen Schnitten bearbeiten. Frei nach dem Motto: Lieber ein Schnitt zu wenig als einer zu viel.