Gesundheitsversorgung im Rheintal: Stadtrat verlangt Verbindlichkeit von HOCH Health Ostschweiz
In den vergangenen Tagen hat HOCH Health Ostschweiz mitgeteilt, dass das Spital Altstätten bereits im Juni 2026 in ein ambulantes Gesundheitszentrum umgewandelt wird. Ursprünglich war die Umwandlung des Spitals in ein ambulantes Gesundheitszentrum auf Ende 2027 vorgesehen – so wurde es mehrfach kommuniziert. Bereits im April dieses Jahres hatte HOCH Health Ostschweiz mit der nächtlichen Schliessung der Notfallstation eine zugesicherte Leistung gestrichen. Dem vorausgegangen waren ebenso Aussagen über ein reduziertes ambulantes Angebot im geplanten Gesundheitszentrum. Noch an einer Informationsveranstaltung im Juli 2023 hatten die Verantwortlichen versprochen, das Angebot werde weitgehend jenem des bisherigen Spitals entsprechen – abgesehen vom stationären Bereich.
Stadtpräsident fordert Klarheit und Verlässlichkeit
«Wir fühlen uns getäuscht. In einer Salamitaktik werden schrittweise versprochene Leistungen zurückgenommen», sagt Stadtpräsident Ruedi Mattle. «Wir hätten uns eine konsistente Strategie und ein vorausschauendes Miteinander gewünscht – wie uns einst auch zugesichert wurde.» Der Stadtrat fordert deshalb eine nachhaltige Strategie, die auch wieder Chancen auf Wachstum und Rentabilität eröffnet. Denn der fortschreitende Leistungsabbau schreckt Patientinnen und Patienten ebenso ab wie dringend benötigte Fachkräfte.
Stadtrat anerkennt Herausforderungen – und pocht auf zugesagte Leistungen
Den Stadtrat überraschen die rückläufigen Fallzahlen, die veränderten Patientenströme und die angespannte Personalsituation nicht. «Die Schliessung eines Spitals und die Verlagerung von Leistungen kostet. Das sollte auch der Führung von HOCH Health Ostschweiz bewusst sein – und entsprechend in der Finanzplanung berücksichtigt sein», sagt Stadtpräsident Ruedi Mattle. «Alles andere wäre blauäugig.» Der Stadtrat anerkennt die wirtschaftlichen Herausforderungen von HOCH Health Ostschweiz und kann die Bestrebungen zur finanziellen Optimierung grundsätzlich nachvollziehen. Er erwartet jedoch, dass das Unternehmen an den kommunizierten ambulanten Leistungen festhält – an den Sprechstunden in Chirurgie, Orthopädie und Innerer Medizin sowie an den verschiedenen Therapie- und Beratungsangeboten –, selbst wenn die Zahlen in einer ersten Phase hinter den Erwartungen zurückbleiben sollten. Denn es gilt nun auch, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.
Wohnortnahe Grundversorgung bleibt oberstes Ziel
Der Stadtrat fordert von HOCH Health Ostschweiz nun Verbindlichkeit, Stabilität und eine langfristige Perspektive – sowohl für das ambulante Angebot im Spital Altstätten als auch später im neuen Gesundheitszentrum Rheintal. Die Planungsarbeiten für dessen Bau durch vier niedergelassene Ärzte schreiten weiter voran. «Für uns bleibt oberstes Ziel, dass das Rheintal eine qualitativ hochwertige und umfassende medizinische Grundversorgung erhält», sagt Mattle. «Wir setzen uns auch künftig dafür ein, dass die Bedürfnisse der Rheintalerinnen und Rheintaler gehört und ernst genommen werden.»